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5.12.2023

Weihnachtsgeschenke auf Pump kaufen kommt teuer!

Wenn Ratenzahlungen in der Vorweihnachtszeit locken, ist Vorsicht geboten. Letztlich kommt Shoppen im Versandhandel auf Teilzahlung sehr teuer, warnt die AK. Die Effektivzinsen betragen zwischen null und 21,7 Prozent. Oft sind dann im Kleingedruckten die „Fallen“ versteckt. Das zeigt ein AK Stichproben-Test bei drei Versandhändler:innen und fünf weiteren Unternehmen mit Ratenkauf-Angeboten.

Website-Check: Das verlangen Versandhändler bei Teilzahlung

Anbieter Effektivzinssatz
Universal Versand 21,70%
OTTO Versand 21,70%
Neckermann.art 21,70%
Klarna Bank 0,00 % bei Zahlung von 3 Raten innerhalb von 60 Tagen/Keine Konditionsangaben zur klassischen Teilzahlung bei Laufzeiten bis zu 36 Monaten
Media Markt 0,00 % fix bis 20 Monate/11,9 % fix bis 72 Monate 1)
Amazon 0,00 % nur für ausgewählte Produkte/ansonsten 12,05 %
Hornbach 0,00 % bei 12, 18, 24 Monaten Laufzeit/Bei alternativer Wunschlaufzeit 12 bis 60 Monate: 6,9 %
IKEA 0,00 % bei Einkauf ab 1.000 bis 10.000 Euro für 12,24 oder 36 Monate/Klassische Finanzierung: 6,99 % bei frei wählbarer Laufzeit von 3 bis 72 Monaten

1) jeweils über Kreditrahmen mit Mastercard. Nach Zinsbindung bzw. Folgeverfügungen: 18,9 %

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Den gesamten Website-Check zu Ratenkäufen finden Sie hier.

„Die Angebote klingen verführerisch. Achtung, auch das Kleingedruckte lesen, damit es kein böses Erwachen gibt“, warnen die AK Konsument:innenschützer. „So sind Null-Prozent-Finanzierungen häufig an Bedingungen oder Sonderaktionen geknüpft. Es klingt auch verlockend, wenn Versandhändler:innen etwa mit 1,65 Prozent pro Monat werben. Das schaut nach wenig aus, aber aufs Jahr umgerechnet kommt das sehr teuer. Oder die Zinsen werden flockig umschrieben mit „sicher, flexibel, einfach“ und „keine Kreditgebühr“ oder „keine Bearbeitungs- und Kontoführungsgebühren“. 

„Die Zinsen für Versandhändler:innen sind seit Jahren unverändert hoch, auch wenn die Zinsen niedrig waren“, sagen die AK Konsument:innenschützer. „Teilzahlungskredite zählen zu den teuersten Kreditformen.“ Zum Vergleich: Der durchschnittliche Zinssatz für einen neu aufgenommen Konsumkredit betrug laut OeNB im heurigen September 8,89 Prozent – im Jahr 2020 wurden dafür im Durchschnitt noch 5,22 Prozent verrechnet.

Die AK Expert:innen raten: „Achten Sie auf teure Versicherungspakte, den Effektivzinssatz und die Summe aller Ratenzahlungen, also den ‚Gesamtbetrag‘. Der Effektivzinssatz zeigt die tatsächliche Kostenbelastung. Null-Prozent-Finanzierungen sind zumeist Aktionen und an Bedingungen geknüpft.“

Tipps, um Geld zu sparen und Fallen zu ver­mei­den

  • Minuszinsen am Konto verhandeln: Fragen Sie bei Ihrer Bank nach, wie hoch die Überziehungszinsen auf Ihrem Girokonto sind und ob der Zinssatz fix oder variabel ist. Verhandeln Sie die Über­zieh­ungs­zin­sen. Es gibt einen Spielraum! Persönliche Bonität, lang­jähr­ige Kundenbindung und Verhandlungsgeschick sind ent­schei­dend. Viele Banken bieten Angestellten von bestimmten Firmen Son­der­kon­ditio­nen bei Zinsen und Spesen. Bei Habenzinsen gibt es ebenfalls Verhandlungsspielraum. Bei manchen Instituten sind die Einlagenzinsen betragsabhängig gestaffelt.

  • Umschuldung überlegen: Bei einer langfristigen Konto­über­zieh­ung erwägen Sie eine Umschuldung auf einen Privatkredit. Der AK Bankenrechner unter www.ak-bankenrechner.at zeigt, wo es die güns­tigsten Kreditzinsen gibt.
      
  • Bei Kredit genau nachfragen: Erkundigen Sie sich bei einem Kon­sum­kredit, wie hoch der Effektivzinssatz ist. Das ist der Zinssatz, in dem alle Spesen miteingerechnet sind. Ein Kostenvergleich lohnt sich, weil nicht nur der Zinssatz, sondern auch die einmalig und lauf­end verrechneten Nebenkosten, etwa Bearbeitungsgebühr oder verlangte Kreditrestschuldversicherung unterschiedlich sein können.

  • Vorsicht, Plastikgeld sitzt locker: Mit Plastikkarte einzukaufen, ist bequem. Aber man verliert dadurch beim Shoppen schnell die Kon­trolle. Außerdem verleitet Plastikgeld zu Mehrausgaben. Legen Sie vorab fest, wie hoch Ihr Einkaufsbudget ist.
       
  • Plastikgeld – was billiger ist: Der AK Bankenrechner bietet auch einen Zahlungskarten-Rechner. Der Rechner zeigt, welche Spesen mit der Bankomat- und Kreditkarte beim Einkaufen oder Geld­ab­heb­en in Euro-Ländern oder außerhalb von Euro-Ländern anfallen. Zum Spesenvergleich kommt man schnell und einfach mit wenigen Klicks unter www.ak-bankenrechner.at.


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