Glücklicher einjähriger Bub liegt mit vielen Plüschtieren auf einer blauen Decke
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Game over für Lärmspielzeug & Plastik

Bunt, billig, laut und gefährlich – der Spielzeugmarkt präsentiert sich für Eltern zwischen Billigware der großen Ketten, Onlineriesen wie Temu und eher teuren Einzelhändler:innen mit pädagogisch wertvollem, genderneutralem und nachhaltigem Spielzeug.

Die AK hat bei Eltern nachgefragt, was sie sich eigentlich vom Spielzeug für ihre Kinder erwarten, und auf was sie achten. Eine neue AK Studie, in der 1.000 Eltern vom Marktforschungsinstitut Gallup befragt und ergänzend zehn Eltern interviewt wurden, zeigt klar: Eltern fehlt Spielzeug, das nachhaltig ist und Raum für Kreativität lässt.

AK Expertin Nina Birkner-Tröger

AK Expertin Nina Birkner-Tröger: „Eltern legen beim Spielzeug für ihre Kinder auf Spaß, Qualität, Nachhaltigkeit und Genderneutralität Wert“.

Das wünschen sich die Befragten

Weg von den Klischees

Eltern kritisieren stereotype Rollenbilder durch Spielzeug: rosa Prinzessin für Mädchen, Superhelden für Buben! Obwohl 57 Prozent der befragten Eltern meinen, das Gleichgewicht zwischen genderneutralem und -spezifischem Spielzeug sei okay, klingt das in den Interviews ganz anders: Stereotype nerven! Eltern wünschen sich mehr Vielfalt – weg vom Schubladendenken, hin zu offenem, kreativem Spielzeug.

Nachhaltig und fair produziert

59 Prozent der befragten Eltern fordern mehr Spielzeug, das recyclebar ist und aus fair produzierten Materialien besteht. Sie schätzen Holzspielzeug als nachhaltig und qualitativ hochwertig, während Plastikspielzeug wegen seiner Kurzlebigkeit und möglicher Schadstoffe kritisch gesehen wird. Second-Hand-Spielzeug ist beliebt, insbesondere in Großstädten und bei jungen Eltern. Es wird als nachhaltiger und kostengünstiger empfunden. Altes Spielzeug bekommt oft eine zweite Chance durch Tausch, Verschenken oder Verkauf.

Sicher und ungefährlich

Immer mehr Eltern bestellen Spielzeug online und landen dabei oft bei Anbietern außerhalb der EU. Die Folge: Produkte ohne Kontrolle, ohne Siegel, ohne Sicherheit. 89 Prozent der Befragten wünschen sich qualitätsvolle (das heißt auch sichere und ungefährliche) Produkte. 

Das sollten Eltern beim Spielzeugkauf beachten

Weniger Krempel, mehr Kreativität

  • Zu viele Spielsachen überfordern die Kinder. Lieber öfter einmal austauschen, statt alles auf einmal anbieten.
  • Maximal fünf Geschenke pro Anlass reichen völlig – Kinder sind schnell überfordert mit zu vielen Packerln.   

Sicher ist sicher – Augen auf beim Spielzeugkauf

  • Achten Sie auf echte Prüfzeichen wie GS, Blauer Engel oder Umweltzeichen.
  • Das CE-Zeichen allein reicht nicht – es ist kein Prüfzeichen, sondern die Erklärung des Herstellers, dass er alle Vorgaben einhält.
  • Achten Sie auf das Siegel „Spiel gut“. Das ist ein Verein, der die Spielwaren nach pädagogischen Aspekten beurteilt.
  • Mit Ihren Sinnen prüfen – wenn Spielzeug stinkt, scharfkantig oder nicht stabil ist, Finger weg. 

Gut fürs Kind und die Umwelt

  • Second-Hand-Spielzeug ist nachhaltig und schont das Geldbörsel und die Umwelt.
  • Geben Sie nicht mehr benötigtes Spielzeug weiter, zum Beispiel an Tauschbörsen, Caritas oder kommunale Sammelstellen.
  • Kaufen Sie lieber hochwertige und weniger Spielsachen als viel billige Massenware. 

Gender im Kinderzimmer

  • Wählen Sie geschlechtsneutrales Spielzeug, mit dem Mädchen wie Buben gerne spielen würden, etwa Bausteine.
  • Bieten Sie Ihrem Kind Spielzeug an, das ein breites Rollenspiel ermöglicht und die Fähigkeiten Ihres Kindes unabhängig vom Geschlecht fördert. 

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