Teure Kündigungsfallen bei Verträgen im Internet!
Viele Konsument:innen erleben derzeit eine böse Überraschung: Sie kündigen ihren Vertrag über ein Kündigungsformular im Internet – plötzlich flattert eine Rechnung vom kostenpflichtigen Kündigungsdienst „Termination Experts“ ins Haus. Die Masche: versteckte Kosten und fremdsprachige Bedingungen im Kleingedruckten. Statt die Kündigung schnell und kostenlos abzuwickeln, zahlen Konsument:innen bis zu 70 Euro und mehr für Mahnungen und Inkasso. AK Tipp: Verträge immer direkt über die offizielle Website des Unternehmens kündigen!
Saftige Rechnungen
In der AK Konsument:innenberatung häufen sich Beschwerden von Konsument:innen, die ihre Verträge übers Internet gekündigt haben. Egal ob Energieversorger, Streamingdienst oder Fitnessstudio – wer im Internet nach einer Kündigungsmöglichkeit sucht, landet schnell bei einem teuren Kündigungsdienst wie „Termination Experts“. Statt beim eigentlichen Anbieter zu kündigen, unterschreiben viele unwissentlich bei einem kostenpflichtigen Dienst. Die Folge: saftige Rechnungen – und oft ist der Vertrag trotzdem nicht beendet!
Ein typischer Fall
Herr A. wollte seine Wiener Linien-Jahreskarte kündigen und googelte nach „Wiener Linien kündigen“. Er landete bei einem vermeintlichen Kündigungsformular. Dort gab er die abgefragten Daten ein: Name, Adresse, E-Mail, Telefonnummer, Kündigungsgrund und Kündigungstermin. So wie viele andere bemerkte er nicht, dass er auf der Webseite des kostenpflichten Kündigungsdienstes „Termination Experts“ war und nicht auf der Seite der Wiener Linien. Auf dem Abschlussbutton unter „Wiener Linien kündigen“ übersah er das kleingeschriebene „mit Zahlungsverpflichtung“, sowie den in Fuzelschrift gedruckten Hinweis, dass die Kündigung 32 Euro kosten sollte.
Zuerst kam eine E-Mail, dann ein Brief mit einer Zahlungsaufforderung des Kündigungsdienstes. Herr A. protestierte, aber „Termination Experts“ meinte, er hätte ja die Geschäftsbedingungen lesen können, die er angeblich akzeptiert hat. Diese waren zudem in niederländischer Sprache verfasst. Außerdem befand sich im Kleingeduckten auch der anzukreuzende Verzicht auf das Rücktrittsrecht, das Konsument:innen 14 Tage bei Geschäftsabschluss im Internet zusteht. Mahngebühren und Inkassospesen summierten sich auf 70 Euro. Statt Zeit und Aufwand zu sparen, musste Herr A. die Kündigung letztlich persönlich bei den Wiener Linien erledigen.
Tipps der AK
- Direkt kontaktieren: Kündigen Sie Verträge immer direkt über die offizielle Website des Unternehmens.
- Webadresse prüfen: Achten Sie genau auf die Webadresse. So sind Sie sicher, dass Sie auf der tatsächlichen Seite des Anbieters sind.
- Kleingedrucktes lesen: Bevor Sie auf ok drücken, immer das Kleingedruckte lesen. Vorsicht bei Begriffen wie „mit Zahlungsverpflichtung“ oder bei Preisen für Kündigungsschreiben! Diese deuten auf kostenpflichtige Dienste hin. Kündigungen beim Vertragsunternehmen sind kostenlos und meist gar nicht so schwierig!
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