AK-Chancen-Index: Große Zustimmung
Die Fachwelt ist sich einig: Schulen mit großen Herausforderungen müssen besser ausgestattet werden. Nicht nur unter Bildungsexpert:innen, auch in der österreichischen Bevölkerung gibt es bereits vor Corona eine deutliche Mehrheit für die Einführung eines AK-Chancen-Index.
Sozialbarometer der Volkshilfe
Das Sozialbarometer der Volkshilfe zeigte bereits im Jahr 2014 sehr hohe Zustimmungswerte für eine bessere Ausstattung (mehr Lehrer:innen, mehr Ressourcen, mehr Angebote) von Schulen in benachteiligten Gebieten. Mehr als 8 von 10 Befragten waren sehr (46%) oder eher (38%) für die Einführung einer bedarfsorientierten Schulfinanzierung. Fünf Jahre später lag die gemessene Zustimmung im Volkshilfe-Sozialbarometer bereits bei 90% und seit COVID sind die Herausforderungen keineswegs geringer geworden.
Kinderfreunde-Umfrage
Ähnlich hohe Zustimmungswerte zeigten sich 2019 auch in der bundesweiten Umfrage zur Familien- und Kinderpolitik der Kinderfreunde, in der rund 510 Eltern mit Kindern im Pflichtschulalter befragt wurden. Im Unterschied zum Volkshilfe-Sozialbarometer wurde diesmal konkret nach der Einführung des AK-Chancen-Index gefragt.
Die Ergebnisse sind deutlich: Mehr als 70% halten es für eine gute Idee, dass Schulstandorte mit mehr Förderbedarf, auch mehr Geld für eine bessere Ausstattung erhalten. Gerade stärker betroffene Eltern aus niedrigeren Einkommensgruppen, für die teure Nachhilfe für ihre Kinder häufig keine Option ist, stehen dem Chancen-Index in dieser Umfrage sehr positiv gegenüber (85%).
Auch zivilgesellschaftliche Organisationen, wie die Armutskonferenz, Caritas, Volkshilfe, SOS Mitmensch oder Bildung.Grenzenlos, forderten in den letzten Jahren verstärkt die Einführung eines Chancen-Index, um mehr Chancengerechtigkeit im österreichischen Bildungssystem zu erreichen. Zuspruch kommt auch von der Pflichtschullehrer:innen-Gewerkschaft und sogar von der neoliberalen Denkfabrik Agenda Austria, die eine Einführung des Chancen-Index fordert.