Überstunden
Sie bekommen mind. einen Zuschlag von 50 % für jede geleistete Überstunde – egal, ob die Überstunde bezahlt wird oder Zeitausgleich vereinbart wurde.
Wir haben die 11 häufigsten Fragen zur Arbeitszeitverkürzung zusammengetragen und geben Antworten darauf, warum kürzer arbeiten Sinn macht. Die gesamte Broschüre zum Downloaden finden Sie hier.
Es gibt viele Wege, Arbeitszeit zu verkürzen. Was wir jetzt brauchen, ist eine gesetzliche Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Warum? Weil das Gesetz für die 40-Stunden-Woche schon seit 1975 gilt – das ist ein halbes Jahrhundert her! Seither schaffen wir in einer Arbeitsstunde doppelt soviel, damit ist auch der Arbeitsdruck enorm gewachsen.
Daher fordern wir eine neue, gesunde Vollzeit durch eine gesetzliche Verkürzung der Wochenarbeitszeit ohne Kürzung von Lohn/Gehalt und mit Personalausgleich.
Es ist ein Märchen, dass in Österreich zu wenig gearbeitet wird. Im Gegenteil: Die Arbeitnehmer:innen hierzulande sind extrem fleißig!
Die jüngsten Studien zur Arbeitszeitverkürzung zeigen viele Vorteile für die Unternehmen:
Kein Wunder, dass etwa beim Pilotversuch in Großbritannien 92 Prozent der Unternehmen bei der reduzierten Arbeitszeit geblieben sind.
Dem Jammer zum Trotz: Es gibt genug Arbeitskräfte in Österreich. Am Arbeitsmarkt werden große Potenziale nicht genutzt:
Die Praxis zeigt: Arbeitszeitverkürzung funktioniert in allen Branchen. Vom Marketingunternehmen zum Elektroinstallateur, vom Tierfutterproduzenten über Hotels bis zum Friseurbetrieb : Quer durch alle Bereiche gibt es erfolgreiche Beispiele von Unternehmen, die die Arbeitszeit verkürzt haben. Einige wurden sogar wissenschaftlich begleitet: Die Online-Marketing-Agentur eMagnetix16, das Parkhotel Brunauer und der Elektroinstallateur Kagerer. Die Ergebnisse zeigen:
Jedes Mal, wenn über eine Verkürzung der Arbeitszeit diskutiert wurde, argumentierten Wirtschaftsvertreter:innen, dass das den Wohlstand senken würde. Ob die Textilindustrie 1885 vor der Einführung des 11-Stunden-Tages oder die Industriellenvereinigung 1968 vor der Einführung der 40-Stunden Woche, stets wurde der Niedergang der Wirtschaft prophezeit. Die Geschichte zeigt, dass diese Befürchtungen völlig falsch waren. Die österreichische Volkswirtschaft hat sich mit allen Arbeitszeitverkürzungen gut entwickelt.
Das Wirtschaftsleben steht nie still: Märkte, Unternehmen und Arbeitskräfte unterliegen einem ständigen Wandel. Dieser sogenannte „Strukturwandel“ erfordert, dass Betriebe ihr Geschäftsmodell und ihre Produktionsweise immer wieder neu anpassen. Hier gilt tatsächlich das Motto: Stillstand ist Rückschritt und wer nichts ändert, wird im Standortwettbewerb klar verlieren.
Die kurze Antwort darauf lautet: Nein! Das Ausmaß der wöchentlichen Arbeitszeit muss immer zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer:innen vereinbart werden. Eine Ausnahme gibt es nur bei der Elternteilzeit bis zum 8. Lebensjahr des Kindes. Da gibt es aber keinen Lohnausgleich. Einen teilweisen Ausgleich beim Lohn durch das AMS gibt es bei der Bildungs- und bei der Altersteilzeit. Bei diesen Modellen muss aber der Arbeitgeber zustimmen.
Diese Gefahr besteht nicht, wenn man die Verkürzung klug macht - das heißt planbar und schrittweise. Wird die Arbeitszeit nicht verkürzt, droht allerdings ein Mangel an Beschäftigten in Kinderbetreuung, Pflege und anderen wichtigen Bereichen, in denen die Arbeitsbelastung einfach zu hoch ist.
Die traurige Wahrheit ist: Die Arbeitsverdichtung ist schon jetzt extrem hoch – ganz ohne Arbeitszeitverkürzung. So hat sich der Anteil der Beschäftigten, die durch Zeitdruck (stark) belastet sind, in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Kürzere Arbeitszeiten sind daher dringend notwendig, damit die arbeitenden Menschen sich ausreichend erholen können.
Zudem ist die Arbeitszeit extrem schlecht verteilt. Während die einen mehr als 180 Millionen Mehr- und Überstunden stemmen müssen – fast 50 Millionen davon nicht einmal abgegolten – würden andere gerne mehr arbeiten. 150.000 Menschen sind unfreiwillig in Teilzeit und mehr als 350.000 suchen Arbeit.
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