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Endlich Ferien – doch die große Erholung für alle bedeutet das nicht. Die Ergebnisse der Elternbefragung im Zuge der AK-Schulkostenstudie zeigen, dass Schulferien eine finanzielle und organisatorische Herausforderung darstellen, die die Familien groß teils privat stemmen. Die Eltern äußern Vereinbarkeitsprobleme von Erwerbsarbeit und Familie. Und nicht jedes Kind und jede:r Jugendliche:r bekommt wünschenswerte Ferienerlebnisse.
Damit die Schüler:innen in den Ferien gut betreut sind, organisieren erwerbstätige Eltern oft schon Monate im Voraus ein Betreuungsnetz aus Großeltern, Bekannten, Feriencamps und nehmen sich selbst Urlaub oder Zeitausgleich. Teils wird als Notlösung Homeoffice eingesetzt, was für die betroffenen Eltern eine massive Doppelbelastung bedeutet - in 17 Prozent der Haushalte übernehmen ältere Geschwister und damit Kinder Betreuungsaufgaben.
Bei der aktuellen Befragung von Eltern mit Schulkindern geben 81 Prozent der befragten Eltern an, die Sommerferien bereits durchgehend geplant zu haben. Im Durchschnitt über alle Schüler:innen hinweg gehen Kinder und Jugendliche
Ältere Schüler:innen verbringen längere Zeit alleine zu Hause und besuchen kaum öffentliche Ferienbetreuung. Hier wird von den Eltern auch das fehlende leistbare Angebot für Teenager beklagt.
Feriencamps sind für viele Familien eine spannende Ergänzung, um die Interessen und Stärken ihrer Kinder zu fördern und die Betreuung zu organisieren. Teilweise können diese jedoch sehr kostspielig werden. Im Durchschnitt geben Eltern 415 Euro pro Kind für die Ferienbetreuung aus. Die Hälfte der Eltern empfindet die Kosten für die Ferienbetreuung als Belastung (49 Prozent). Besonders belastend sind diese Zusatzkosten für Familien mit nur einem Elternteil.
Während berufstätige Eltern in den meisten Fällen fünf Wochen Jahresurlaub haben, sind die Schulen in etwa 14 Wochen im Jahr geschlossen. Eltern müssen vielfach auf Großeltern und die Großfamilie zurückgreifen, um die Betreuung während der schulfreien Zeit zu bewältigen. Wenn sie diese Möglichkeit nicht haben, müssen sie auf andere – teils kostspielige – Betreuungsformen ausweichen. Damit Eltern einen wesentlichen Teil der Ferien selbst ihre Kinder betreuen können, jonglieren insbesondere Frauen mit ihrer Arbeit.
ÖGB und Arbeiterkammer fordern schöne Sommerferien für jede Familie, die es jedem Kind und allen Jugendlichen ermöglichen, sich zu erholen und die eigenen Interessen weiterzuentwickeln. Die Eltern brauchen Betreuungssysteme, die verlässlich, kostengünstig und für Kinder und Jugendliche ansprechend sind.
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