Lehrlinge
© Lukas Beck

Gut bezahlte, gesunde Arbeit bringt gute, existenzsichernde Pensionen

Das gesetzliche Pensionssystem sichert gute Pensionen, auch den heute jungen Menschen. Unser System wird in vielen Ländern gelobt – nur in Österreich nicht. Neoliberale Experten reden unsere Alterssicherung krank, Medien schreiben eine „Pensionslücke“ herbei, so manche Studien fordern weitere große Pensionsreformen.

Dabei hat es schon längst umfassende Reformen gegeben und es gibt laufend Anpassungen, die unser System auf den demographischen Wandel vorbereiten. Und die sog. Pensionslücke – also das, was der Staat angeblich zuschießen muss, weil zu wenig hereinkommt, ist ein Märchen.  Das Pensionssystem in Österreich ist auf drei Säulen aufgebaut: Beiträge der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer:innen und des Bundes.  

Arbeit, von der man auch leben kann 

Bester Garant für gute Pensionen sind gute Ausbildungen, gute Arbeitsbedingungen und gute Einkommen. Daran hapert es allerdings. Einerseits können sich immer weniger Arbeitnehmer:innen vorstellen, ihre aktuellen Jobs bis zur Pension auszuüben. Andererseits sind viele Frauen in Teilzeitfallen gefangen – wegen fehlender Kinderbetreuungsangebote – mit kleinen Einkommen und daher kleinen Pensionen.

Die Pension errechnet sich aus dem Einkommen im Laufe des gesamten Arbeitslebens – jeder Euro auf dem Pensionskonto zählt. Durchgehende Beschäftigungen mit guten Einkommen bringen auch gute Pensionen. Entscheidend ist bereits, dass alle eine Chance auf eine gute Ausbildung haben.  

Altersarmut

Besonders betroffen sind Menschen, die viele Jahre prekär beschäftigt sind, ihre Berufstätigkeit lange unterbrechen oder in Teilzeit arbeiten. Das sind vor allem Frauen mit kleinen Kindern, die keine Kinderbetreuung zur Verfügung haben; oder junge Menschen, die eine lange Ausbildung gemacht und dann jahrelang zu Dumpinglöhnen als „Praktikant:innen“ arbeiten müssen; außerdem Menschen, die oft und lange arbeitslos sind – etwa Leiharbeiter:innen, Saisonarbeiter:innen und Beschäftigte in Branchen, die ihre Mitarbeiter:innen häufig beim AMS „zwischenparken“.

Vor allem aber auch ältere Arbeitnehmer:innen, die ihre Arbeit verlieren und kaum mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Oder Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die deshalb keine Chancen auf einen neuen Arbeitsplatz erhalten.

Wir wissen, dass nur zwei Drittel der Frauen direkt aus einer Beschäftigung in die Alterspension gehen. Betroffen sind auch Beschäftigte, die nur von den Arbeitgeber:innen nicht oder zu niedrig angemeldet werden - oft ohne zu wissen, dass der Arbeitgeber dafür keine Pensionsbeiträge zahlt und ihre spätere Pension entsprechend niedriger sein wird. 

2023 ist der Equal Pension Day in Österreich auf den 4. August gefallen. Das ist jener Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Ende des Jahres erhalten werden. 

Bei den Pensionen werden die vielfältigen Benachteiligungen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt besonders stark ersichtlich, denn der Gender-Pension-Gap ist das Resultat der Geschlechterdifferenz aus dem Erwerbsleben.

Laut Statistik Austria sind 18 Prozent der Frauen in Österreich ab 65 Jahren armutsgefährdet – bei Männern sind es zwölf Prozent. 

Unsere Forderungen

  • Gute Ausbildungen und gesunde Arbeitsplätze
  • Arbeit, von der man auch leben kann  
  • Flächendeckende Kinderbetreuung, auch für die Kleinsten, damit v.a. Frauen Vollzeit arbeiten können
  • Mehr Mittel für Prävention und Rehabilitation
  • Vorzeitige Alterspension für bestimmte Berufsgruppen 
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