Steuerberechnung für Zuverdienst
Dazuverdienen zu Job oder Pension zieht oft eine Steuernachforderung nach sich. Wann Sie zahlen müssen und wie Sie Ihre Steuer selbst berechnen.
Wenn Sie ein Einkommen aus einem Arbeitsverhältnis oder eine Pension beziehen, wird Ihnen automatisch die Lohnsteuer abgezogen. Bis auf wenige Ausnahmen, wo eine Pflichtveranlagung vorliegt, müssen Sie beim Finanzamt nichts Weiteres mehr tun. Unter bestimmten Umständen müssen Sie jedoch eine Einkommensteuererklärung beim Finanzamt einreichen.
Das ist dann der Fall, wenn Sie andere Einkünfte beziehen, die nicht der Lohnsteuer unterliegen. Solche anderen Einkünfte sind z.B. Gewinne aus einem freien Dienstvertrag oder einem Werkvertrag.
Es gibt allerdings ein sogenanntes steuerliches Existenzminimum, das steuerfrei ist. Das beträgt für ausschließlich Selbständige 12.816 Euro (Wert 2024; bis 2023: 11.693 Euro) und für Arbeitnehmer:innen 13.981 Euro (Wert 2024; bis 2023: 12.756 Euro) jährlich. Da ein Jahreseinkommen bis zu diesem Betrag steuerfrei ist, sind Sie auch bei anderen Einkünften erst ab einer bestimmten Einkommenshöhe zur Einkommensteuererklärung verpflichtet.
Eine Einkommensteuererklärung müssen Sie machen, wenn:
Tipp
Die Einkommensteuererklärung können Sie im Internet über FinanzOnline machen. Dafür haben Sie bis zum 30. Juni des Folgejahres Zeit. Haben Sie keinen Internetzugang, können Sie die Erklärung auch am Papier machen und beim Finanzamt einreichen. Sie benötigen dafür die Formulare E1 und E1a oder E1a-K. Hier ist die Abgabefrist bis längstens 30. April des Folgejahres.
Die Berechnung der Einkommensteuer können Sie vom Einkommensteuerbescheid ablesen. Ist die Einkommensteuer falsch, weil z-B. bestimmte Ausgaben nicht berücksichtigt wurden, können Sie innerhalb eines Monats ab Zustellung gegen den Bescheid Beschwerde einlegen. Einen Musterbrief dazu finden Sie unter diesem Link.
Wenn Sie mehrere lohn- oder einkommensteuerpflichtige Einkünfte in einem Jahr haben und sich deshalb eine Steuernachzahlung ergibt, schreibt Ihnen das Finanzamt eine Steuervorauszahlung für das folgende Kalenderjahr vor. Die Vorauszahlung wird aber nur dann festgesetzt, wenn sie mindestens 300 Euro im Jahr beträgt. Wie hoch diese Zahlungen sind, finden Sie am Vorauszahlungsbescheid. Sie bekommen alle drei Monate ein Viertel des gesamten Vorauszahlungsbetrag vorgeschrieben. Sind die Vorauszahlungen zu hoch, beispielsweise weil Sie in diesem Jahr weniger verdienen als im Vorjahr, so können Sie gegen den Bescheid innerhalb eines Monats Beschwerde einlegen.
Ist die Frist abgelaufen, können Sie bis 30. September des Kalenderjahres, für das Sie Vorauszahlungen leisten müssen, einen formlosen Antrag auf Herabsetzung der Zahlungen stellen. Im nächsten Einkommensteuerbescheid werden die Vorauszahlungen dann angerechnet.
Wenn Sie Schulden beim Finanzamt haben, können Sie um Stundung des Rückstandes ersuchen oder eine Ratenvereinbarung treffen. Das ist allerdings nur möglich, wenn die sofortige Zahlung mit Härten verbunden ist.
Tipp
Nutzen Sie dazu ein AK Musteransuchen auf Stundung bzw. auf Ratenvereinbarung! Wurde die Ratenzahlung oder Stundung bewilligt, werden bei weniger als 750 Euro Schulden keine Zinsen verrechnet. Sind die Schulden höher, werden Zinsen in der Höhe von 5,88 % (Stand: Dezember 2023) verrechnet.
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