Die Stellen­anzeige

In einer Stellenanzeige präsentiert sich Ihr potenzieller Arbeitgeber der interessierten Öffentlichkeit.

Diese Selbstdarstellung des Unternehmens vermittelt Ihnen ein erstes Bild. Ergänzen Sie dieses durch andere Informationsquellen, zum Beispiel durch die Firmen-Homepage, In­forma­tions­materialien, durch Pressemeldungen und durch Inform­ationen von Bekannten und Freund:innen. Je mehr Sie über den Arbeitgeber oder das Unternehmen wissen, desto besser können Sie im Be­werb­ungs­schreib­en oder einem Bewerbungsgespräch darauf eingehen. Damit erhöhen Sie Ihre Chancen.

Tätigkeits- und Anforderungsprofil an die Bewerber:innen sagen auch eine Menge über den Job aus. Lesen Sie die Anzeigen sehr genau, nach Möglichkeit auch zwischen den Zeilen!

Stellen­anzeigen - zwischen den Zeilen ge­lesen

Lassen Sie sich nicht von den angegebenen Idealvorstellungen abhalten! Wenn Sie etwas von den Musteranforderungen abweichen, heißt das noch lange nicht, dass Sie ungeeignet sind. Erkundigen Sie sich am besten telefonisch, be­vor Sie eine Bewerbung abschicken.

Beispiele

  1. "Für weitere Fragen steht Ihnen gerne Herr Franz Pichler zur Verfügung".
    Es ist ein Anruf vor Einsenden einer Bewerbungsmappe er­wünscht. Häufig klärt ein Telefonanruf vorab, ob Sie überhaupt für den Posten geeignet sind. So sparen Sie sich und der Firma Zeit.

  2. "Teamorientiert, flexibel, kommunikativ und belastbar"
    Es handelt sich dabei zwar um Standardschlagwörter. Sie sollt­en diese aber trotzdem ernst nehmen. Oft verbergen sich da­hinter tatsächliche Anforderungen. Sie sollten als Be­werb­er:in das Geforderte entsprechend dokumentieren, zum Beispiel mit Be­schein­ig­ung­en zu erfolgreichen Projektarbeiten. Wenn betont "belastbare" Teilnehmer:innen gesucht werden, können Sie davon ausgehen, dass die Arbeitsbelastung hoch ist.

  3. "Reisen betrachten Sie als angenehm"
    Sie werden sehr viel unterwegs sein.

  4. "Wir entwickeln und vermarkten weltweit (...) Mit 6,7 Milliarden Euro Umsatz sind wir in dieser Branche scho­n jetzt die Nummer Eins in Europa."
    "Weltweit" und "Europa" weisen auf einen möglichen in­ter­nation­alen Einsatz hin. Wenn das aus dem weiteren Text nicht deutlich wird, dann fragen Sie nach.

Häufig verwendete Begriffe – wie Sie am besten darauf eingehen

Firmen wollen oft "weiche Qualifikationen". Hier einige Tipps für den Umgang mit folgenden Anforderungen:

"Teamorientierung"
heißt, dass Sie mit anderen reibungslos zusammenarbeiten sollen. Überlegen Sie für die Bewerbung, wann Sie schon Aufgaben gemeinsam mit anderen gelöst haben.

"Kommunikationsfähigkeit"
bedeutet, dass Sie die eigene Botschaft klar und deutlich formulieren, aber vor allem aufmerksam und einfühlsam zuhören sollen. Überlegen Sie: Wie komm­en Sie mit Leuten zurecht, die andere Ausbildungen und Erfahrungen haben? Nicht gewünscht: Plaudertaschen.

"Organisationsfähigkeit"
steht dafür, dass Sie Wichtiges zuerst durchführen. Haben Sie sich überlegt, was zu Ihren Aufgabenschwerpunkten gehört? Aber Achtung: Hinter der Suche nach einem Organisationstalent kann sich auch der Wunsch verbergen, Chaos im Betrieb ohne Überstunden zu bewältigen.

"Kreativität"
bedeutet, dass Sie für alte Probleme neue Lösungen finden. Wann haben Sie zuletzt dazu beigetragen, dass ein altes Problem auf neue Art gelöst wurde? Oft wird aber unter Kreativität verstanden, Organisationsmängel durch spontanes Handeln zu überbrücken. Achtung, Stress!

"Flexibilität"
ist notwendig, um auf die große Flut von Neuerungen und Änderungen in der Arbeitswelt zu reagieren. Im ungünstigen Fall kann dies auch bedeuten, dass Sie immer zu Überstunden bereit sein und vielleicht ihr Privatleben ein­schränk­en müssen. Wann haben Sie zuletzt eine Fortbildungsveranstaltung besucht, sich in eine neue Tätigkeit eingearbeitet?

Vor der Bewerbung zusätzliche Informationen ein­holen!

Nehmen Sie sich Zeit zur Informationssammlung über die Firma beziehungsweise die aus­ge­schriebene Stelle. Manche Personalfachleute sind der Meinung, dass Be­werb­ung­en, die bereits 3 Tage nach dem Aufgeben der Anzeige ankommen, nichts taugen. Warum? Nachdem eine Anzeige geschaltet wurde, brauchen die Interessenten Zeit, um sich mit dem Unternehmen, seiner Homepage und Presse­informationen vertraut zu machen. "Schnellschüsse" deuten deshalb oft auf nachlässige Recherche hin oder auf Bewerber:innen, die es sehr eilig haben mit einem neuen Job.

Links

Kontakt

Das könnte Sie auch interessieren

Probezeit - Ihre Rechte

Beim Eintritt in ein neues Unternehmen ist eine Probezeit üblich. Aber wie lange darf Sie dauern und welches Entgelt steht Ihnen in dieser Zeit zu?

Mann und Frau auf einer Waage

Info zur Be­zahl­ung in Stellen­in­serat­en

Wer per Inserat einen Job anbietet, muss auch den Mindestverdienst dazuschreiben. Entspricht ein Inserat diesen Kriterien nicht, gibt es Sanktionen.

  • © 2024 Bundesarbeitskammer | Prinz-Eugen-Straße 20-22 1040 Wien, +43 1 501 65

  • Impressum
  • Datenschutz