AK Präsidentin Renate Anderl
AK Präsidentin Renate Anderl im Gespräch mit Arbeitnehmer:innen © Sebastian Philipp
27.03.2024

Deine Stimme in turbulenten Zeiten!

Erneut kann die Arbeiterkammer einen Rekordwert an Beratungen aufweisen: Im vergangenen Jahr wandten sich Mitglieder rund 2,3 Millionen Mal an die AK. „Unsere Expert:innen haben im vergangenen Jahr wieder großartige Arbeit für unsere Mitglieder geleistet“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl. „Egal ob Arbeitsrechtsfragen, Sozialversicherung, Konsument:innenschutz oder Bildung – uns ist kein Problem zu klein, und die AK ist #deineStimme in turbulenten Zeiten!“  

Top-Thema

Top-Thema in der AK Beratung ist das Arbeitsrecht. Ungerechtfertigte Kündigungen, Fragen zum Gehalt oder zu unbezahlten Überstunden machen fast zwei Drittel der Beratungen aus.

AK – im Einsatz für die Gerechtigkeit

Unsere Beratungsteams sind mit Herzblut bei der Sache und hauen sich gerne für die AK Mitglieder ins Zeug! We love to fight for you. Zum Video

Die AK ist #deineStimme in turbulenten Zeiten 

Egal, ob es Probleme mit dem Arbeitgeber sind oder Fragen zu Sozialversicherung, Steuer, Konsument:innenschutz, Wohnen und mehr: Die Arbeiterkammern sind für ihre Mitglieder im Dauereinsatz. Das zeigt sich auch an den Zahlen: Die Anzahl der Beratungen ist erneut gestiegen, auf knapp 2,3 Millionen (2.290.000). Davon haben die Arbeiterkammern 383.000 persönlich, 1.636.000 telefonisch und 271.000 per E-Mail oder Brief durchgeführt.

Spitzenreiter (über 1,5 Millionen Mal) waren arbeits-, sozial- und insolvenzrechtliche Beratungen. Rund 450.000 Mal haben die AK-Konsumentenschutz-Expert:innen beraten und geholfen, mehr als 270.000 Mitglieder haben die steuerrechtliche Beratung der AK in Anspruch genommen. Umgerechnet sind das 9.000 Beratungen pro Arbeitstag, die die AK Expert:innen durchführen. Im vergangenen Jahr haben die Arbeiterkammern rund 171.000 Rechtsvertretungen – gerichtlich wie außergerichtlich – übernommen.

Leistungsbilanz

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AK Direktorin Silvia Hruška-Frank
AK Direktorin Silvia Hruška-Frank © Johannes Zinner

„Der Druck in der Arbeitswelt steigt konstant, die Nachfrage nach arbeitsrechtlicher Beratung steigt massiv. Die Teuerung ist nach wie vor eine große Belastung, und auch die Zahl der Insolvenzen nimmt zu. Die AK ist die Stimme der Arbeitnehmer:innen, gerade in turbulenten Zeiten. Die hohe Zahl der Beratungen, aber auch die große Summe der Erfolge bestätigen das eindrucksvoll“.
AK Direktorin Silvia Hruška-Frank

2023: Wieder mehr Geld für die AK Mitglieder

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Fälle

Einige unserer Beratungsfälle  schlugen hohe Wellen. 

„Österreichweit haben wir für unsere Mitglieder 645 Millionen Euro in den Bereichen Arbeitsrecht, Steuerrecht, Konsument:innenschutz, Insolvenzen und Sozialversicherung herausgeholt bzw. als Bildungsförderungen ausbezahlt. Das ist gegenüber 2022 eine Steigerung von über 30 Prozent.“  

Die AK ist #deineStimme für (fast) jedes Anliegen 

Knapp 4 Millionen Menschen (genau 3.991.000) können sich Tag für Tag auf die Arbeiterkammern verlassen, nicht nur in der Beratung, sondern auch in der Interessenspolitik. Die AK ist gefragt, wenn zu wenig Lohn ausbezahlt wird, wenn Arbeitnehmer:innen diskriminiert werden, unter Schikanen von Behörden leiden oder als Konsument:innen über den Tisch gezogen werden.

„Wir beraten bei der Arbeitnehmer:innenveranlagung, beim Pensionsbescheid und kontrollieren die Miete im Altbau. Dabei geht es manchmal um die ganz großen Summen, manchmal um ein paar Euro und manchmal sogar nur um eine Beratung. Wir sind für unsere Mitglieder da, egal, was sie brauchen“, berichtet AK Präsidentin Anderl.  

3 Beispiele, in denen die AK geholfen hat 

1. Wegen Pflegefreistellung gekündigt 
Frau M. begann in einem großen Unternehmen in Wien zu arbeiten. Als ihr Sohn erkrankte, musste sie sich zwei Tage pflegefrei nehmen. Daraufhin teilte ihr der Chef mit, dass es keinen guten Eindruck machen würde, wenn sie schon zu Beginn des Arbeitsverhältnisses Pflegefreistellung nehmen müsse. Deshalb werde man sich in der Probezeit von ihr trennen. Zum Glück wandte sich Frau M. an die AK Wien. Diese erkämpfte als Schadenersatz das Gehalt bis zum Ende der vereinbarten Befristung sowie eine Entschädigung für die erlittene Beeinträchtigung. 

2. LKW-Fahrer hupt vor Kunden und wird entlassen  
Der Arbeitsdruck nimmt zu und damit auch die Belastung von Arbeitnehmer:innen. Der LKW-Fahrer, der im Stress vor einem Kunden hupte und gestikulierte, weil er im Zeitdruck war, ist ein klarer Fall davon. Nachdem sich der Kunde bei seinem Chef beschwerte, hielt der hitzige LKW-Fahrer prompt seine Entlassung in den Händen. Die AK klagte erfolgreich und holte 4.600 Euro Kündigungsentschädigung und anteilige Sonderzahlungen für den Mann zurück. 

3. 17-jährige Praktikantin beschimpft und ausgebeutet
Schuften bis zum Umfallen und dann noch als billige Hilfskraft beschimpft werden – unglaublich, was eine 17-jährige Praktikantin in einem Salzburger Hotel erleben musste. Nachdem die verpflichtenden Nachtruhezeiten nie eingehalten wurden und die Praktikantin mehr als zwei Wochen keinen einzigen freien Tag hatte, kündigte sie. Nach einer Intervention beim Ex-Arbeitgeber holten die AK Arbeitsrechtsexpert:innen 700 Euro für die nicht ausbezahlten Ersatz- und Nachtruhestunden sowie Überstunden zurück. 

Weitere Highlights aus dem vergangenen Jahr 

Krimi um Martin Ho geht in die zweite Staffel
Im Dezember 2023 hat die AK bereits auf dubiose Vorgänge rund um die Dots-Gruppe von Martin Ho aufmerksam gemacht. AK Jurist:innen hatten fragwürdige Änderungen in der Gesellschafter- und Ge-schäftsführerstruktur einiger Dots-Gesellschaften entdeckt. Mittlerweile sind alle diese Unternehmen insolvent. Die betroffenen Beschäftigten warten seit Monaten auf ihr Geld.

Aktuell vertritt die AK 44 Arbeitnehmer:innen, die nach Betriebsübergängen weiterbeschäftigt waren oder sind. Es geht um offene Forderungen von rund 240.000 Euro. Außerdem hat die AK eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft eingebracht. Mehr ...

Dank der AK kommen mehr als 3.000 kika/Leiner-Beschäftigte rasch zu ihrem Geld 
Die Pleite von kika/Leiner war eine der größten Insolvenz des vergangenen Jahres. Für mehr als 3.000 Arbeitnehmer:innen berechnete die AK Niederösterreich im Rekordtempo ihre Ansprüche. Insgesamt sind 11,5 Millionen Euro an Entgeltforderungen beim Insolvenzentgeltfonds angemeldet worden. 

Richtungsweisendes Urteil zu Datenschutz im Betrieb
Bereits 2020 hat die AK Beschwerde gegen den Gastronomiebetrieb Plachutta eingebracht, weil dort Beschäftigte gezwungen waren, Arbeitszeitaufzeichnungen per Handflächenscan zu unterschreiben. Nun wurde dieser Beschwerde nach der Datenschutzkommission auch vom Bundesverwaltungsgericht stattgegeben. Die Erfassung hochsensibler, biometrischer Daten wie des Handflächenabdrucks ist völlig überschießend und für den Zweck der Lohnverrechnung nicht geeignet, außerdem ist die Freiwilligkeit in einem „Ungleichgewichtnis der Macht“, also im Chef/Angestellten-Verhältnis, einfach nicht gegeben. Mehr ...

Erfolg gegen Maturareisenanbieter
Sie sind das Highlight vieler Maturant:innen: Die Maturareise, oft organisiert von Anbietern wie X-Jam oder Summersplash. Doch unfaire Klauseln können die Feierlaune schnell trüben. Der OGH gab der AK erneut Recht und strich unzulässige Bearbeitungsgebühren für Namens-, Wochen- oder Anreiseänderungen, Verkürzung oder Verlängerung der Reise sowie für den Fall der Stornierung. Mit einem AK Musterbrief können sich Betroffene Geld zurückholen. Mehr ...

Neues Service: AK Altbau-Mietencheck – AK holt Geld für Mieter:innen zurück 
In Wien haben rund zwei Drittel der privaten Altbau-Mietwohnungen einen Richtwertmietzins. Das Gesetz zum Richtwertmietzins ist sehr unklar und macht es Vermieter:innen leicht, sich nicht daran zu halten und mehr zu verlangen als erlaubt ist. Leidtragende sind die Mieter:innen. Der Mietendeckel mit seinen Zu- und Abschlägen ist ziemlich kompliziert zu berechnen, hier kommt es oft zu Fehlern und gesetzwidrigen (überhöhten) Mietzinsvereinbarungen.

Jetzt bietet die AK Wien ihren Mitgliedern ein neues, kostenloses Service an: den AK Altbau-Mietencheck. Die AK zieht auch vor Gericht und holt das Geld zurück – ohne Kosten und Risiko für die AK Mitglieder. Bereits in den ersten 4 Wochen haben mehrere hunderte Betroffene dieses Service in Anspruch genommen. Mehr ...

Was die AK 2024 beschäftigt

2024 finden wieder AK Wahlen statt. Den Auftakt machten die westlichen Bundesländer, gefolgt von Oberösterreich und Kärnten. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland können Arbeitnehmer:innen von 10. bis 23. April ihre Stimmen abgeben, den Abschluss macht die Steiermark. An den Wahlen können alle AK Mitglieder im jeweiligen Bundesland teilnehmen, ganz unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. 

Bei der AK Wahl zählt #deineStimme!

AK Präsidentin Renate Anderl
AK Präsidentin Renate Anderl © Sebastian Philipp

„Bei den AK Wahlen geht es darum, den politischen Kurs der AK für die kommenden 5 Jahre festzulegen. Dass dieser Kurs stimmt, zeigen alle Umfragen, die AK liegt da seit Jahren unter den Top 3. Dass wir gebraucht werden, zeigen die Beratungszahlen. Dass wir gebraucht werden, zeigt auch die Tatsache, dass immer wieder Vorschläge kommen, die den Arbeitnehmer:innen großen Schaden bringen würden.“ AK Präsidentin Renate Anderl

Die Arbeiterkammer werde dann auch auf der politischen Bühne aktiv, sei das im Rahmen der Sozialpartnerschaft, im Gespräch mit Ministerinnen und Ministern oder in der Begutachtung von Gesetzen mit dem Ziel, Verbesserungen für die Arbeitnehmer:innen zu erreichen.  

Anderl: „Wir sind die größte Interessensvertretung in Österreich, wir sprechen für 4 Millionen Mitglieder. Wenn wir aktuell gegen die Kürzung der Lohnnebenkosten auftreten, dann ist das in ihrem Interesse. Denn diese Kürzung ist kein Geschenk für die Beschäftigten – sie ist ein vergifteter Apfel.“ Anderl führt aus, dass es bei den Lohnnebenkosten um Sozialstaatsbeiträge gehe, die wichtige Leistungen finanzieren.

„Es geht um gratis Schulbücher, Zugang zu Gesundheitsleistungen, Beiträge zur Pensionsversicherung, zum Insolvenzfonds und mehr. Es ist ausschließlich zum Vorteil der Betriebe, wenn die Beiträge für diese Leistungen gekürzt werden. Die Rechnung bekommen die Arbeitnehmer:innen, wenn sie für all das selbst tief in die Tasche greifen müssen. Wie es dem Standort helfen soll, wenn immer mehr Menschen verarmen, erschließt sich mir auch nicht.“

Statt für Arbeitnehmer:innen ständig neue Verschlechterungen vorzuschlagen, verlangt Anderl einmal mehr Gerechtigkeit im Steuersystem: „Wir wollen den besten Sozialstaat der Welt, das ist im Sinn der vielen Menschen, aber auch der Unternehmen. Dazu wird der viele, bis jetzt völlig nutzlose Reichtum im Land weit mehr als bisher beitragen müssen.“

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