Publikation

AK Unternehmensradar 2022

Wie ein Blick auf die Kennzahlen des aktuellen AK Unternehmensradar zeigt, gab es kein Corona für die großen Kapitalgesellschaften des Landes. Während bereits 2021 viele Arbeitnehmer:innen auch finanziell unter der Pandemie litten, dürfen sich die großen Unternehmen über Rekordgewinne freuen.

Die wichtigsten Jahresabschlussdaten von 800 großen Kapitalgesellschaften mit 595 Tausend Beschäftigten wurden für die Jahre 2019 bis 2021 von der AK analysiert und zum fünften Mal im „Unternehmensradar 2022“ veröffentlicht. Diese Unternehmen erweisen sich als äußerst krisenfest, wie die gute Eigenkapitalausstattung und die Liquiditätskennzahlen zeigen.

Die Kolleg:innen in den Unternehmen erwirtschafteten einen Umsatz von 245 Mrd. Euro und konnten trotz der Corona-Einschränkungen (Lockdowns etc.) 2021 den Gewinn für die Eigentümer:innen um 30,9 Prozent auf insgesamt 14,9 Mrd. Euro steigern; das entspricht einem Riesenplus von 23,3 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Pro-Kopf-Gewinn stieg sogar um 25,7 Prozent auf 30.210 Euro.

Dem gegenüber erhöhte sich der Bruttoverdienst in den letzten beide Jahren lediglich um 3,5 Prozent und blieb damit auch um 3,3 Prozentpunkte hinter der Produktivitätsentwicklung zurück.

Die Eigentümer:innen konnten sich über Ausschüttungen in Rekordhöhe freuen, die Ausschüttungsquote lag mit mehr als 77 Prozent im Dreijahresschnitt (2019-2021) so hoch wie noch nie.

Neben den überzogenen Ausschüttungen stellt sich abermals die Frage, ob die Senkung der Körperschaftssteuer (KöSt.) wirklich notwendig erscheint. Die KöSt sinkt heuer von bisher 25 auf 24 Prozent und im nächsten Jahr weiter auf 23 Prozent. Aber effektiv zahlten – wie der AK Unternehmensradar zeigt - die großen Kapitalgesellschaften 2021 lediglich 22 Prozent Steuern, indem (legale) Steuervermeidungstricks ausgenützt wurden. 

Cover der Broschüre
© James Thew, stock.adobe.com

Art der Publikation:
Broschüre

Erscheinungsort:
Wien

AutorenInnen:
Markus Oberrauter

Seitenanzahl:
16 S.

HerausgeberIn:
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien

Datum/Jahr:
Dezember 2022

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