Was ist die Sozialpartnerschaft?
Sozialpartnerschaft heißt, dass Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen zusammenarbeiten, um Konflikte zu vermeiden und gemeinsame Ziele zu erreichen.
Welche Organisationen sind Teil der Sozialpartnerschaft?
- Die Gewerkschaft und die Arbeiterkammer vertreten die Interessen der Beschäftigten.
- Die Wirtschaftskammer und die Landwirtschaftskammer vertreten die Interesse der Unternehmer:innen und der Bäuerinnen und Bauern.
Beide Seiten vertreten oft gegensätzliche Standpunkte – ganz plakativ etwa dann, wenn die Gewerkschaften einen eine bessere Bezahlung fordern, die Arbeitgeber aber keine höheren Löhne zahlen wollen.
In der Sozialpartnerschaft geht es deshalb darum, gute Kompromisse zwischen beiden Positionen zu finden. Das passiert zum Beispiel bei den jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen. Aber auch bei Gesetzen und anderen wichtigen Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik (Arbeitsmarkt, Gesundheitswesen etc.) reden die Sozialpartner mit und bringen ihre Wünsche ein.
Warum ist die Sozialpartnerschaft wichtig?
Dieser Weg der Zusammenarbeit ist eine wichtige Errungenschaft. Denn Interessenkonflikte werden in Österreich so seit vielen Jahrzehnten partnerschaftlich verhandelt und gelöst. Dass beide Seiten aufeinander zugehen müssen, sorgt für sozialen Ausgleich.
Die Sozialpartnerschaft gibt Sicherheit. Denn ohne Sozialpartner gibt es keine Kollektivverträge, wackelt der Sozialstaat und würden viele Gesetze nicht gut für die Beschäftigten sein.
Warum braucht es Arbeiterkammer und Gewerkschaft?
Weil beide zusammen ein unschlagbares Team für die arbeitenden Menschen sind!
Die Arbeiterkammer
Die Arbeiterkammer (AK) ist das Haus des Wissens und der Expert:innen. In der AK werden Gesetze geprüft, Studien erstellt und vieles mehr. Wir machen aber auch Beratungen zu Arbeitsrecht, Konsument:innenschutz oder schauen uns Pensionsbescheide, Mietverträge oder Pflegegeldeinstufungen an – notfalls gehen wir für unsere Mitglieder auch vor Gericht.
Die Gewerkschaften
Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) organisiert die Betriebsrät:innen, Jugendvertrauensrät:innen und Personalvertreter:innen, bildet sie aus und unterstützt sie in ihrer täglichen Arbeit. Damit sind die Gewerkschaften ganz nah bei den Beschäftigten in den Betrieben und kennen deren Alltag. Die Gewerkschaften verhandeln auch regelmäßig Kollektivverträge und versuchen dort für Arbeitnehmer:innen das Beste rauszuholen. Dabei helfen die AK Studien – wichtige Forderungen können so mit Zahlen und Fakten belegt werden. Wenn es nötig ist, organisiert der ÖGB auch Betriebsversammlungen bis hin zu Streiks.
Dieses Teamwork von AK und ÖGB garantiert, dass die Arbeitnehmer:innen eine starke Vertretung auf allen Ebenen haben.