Es muss nicht immer Google sein!
Ein italienisches Restaurant suchen, besser gesagt googeln. Gibt's eigentlich gute Alternativen fürs Googeln? Die AK hat sechs kleinere Suchmaschinen getestet, etwa Qwant und MetaGer. Der AK Praxistest zeigt: Kleine Suchmaschinen punkten mit guten Ergebnissen und gehen sorgsamer mit persönlichen Daten um.
Auch wenn echte Herausforderer zum US Suchmaschinengiganten Google nicht in Sicht sind, gibt es sie doch: brauchbare Alternativen, die auf ganz andere Geschäftsmodelle setzen und mit hohen Datenschutzstandards werben.
Gute Alternativen
Das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) hat im Auftrag der AK sechs Suchdienste unter die Lupe genommen: Qwant (Frankreich, Werbung und öffentlich finanziert), DuckDuckGo (USA, Werbung und Provisionen von Onlinehändlern, wenn Nutzer über den Suchdienst zum Produkt kommen), Startpage (Niederlande, nicht-personalisierte Werbung), MetaGer (deutsche Meta-Suchmaschine, die die Ergebnisse anderer Suchmaschinen sortiert; Mitgliedsbeiträge, Spenden, nicht-personalisierte Werbung), eTools.ch (Schweiz, Mitgliedsbeiträge, Spenden, nicht personalisierte Werbung) und Swisscows (Schweiz, Spenden).
Mehr Privatsphäre
Der AK Test zeigt: Die ausgewählten Suchhilfen treten mit dem Versprechen an, Datenschutz und Privatsphäre ernst zu nehmen. Sie nutzen zwar teilweise Personalisierungen zur Verbesserung der Treffsicherheit der Ergebnisse. Sie erheben dabei aber nur die Suchbegriffe, aber keine Daten über NutzerInnen: Suchanfragen werden von der IP-Adresse entkoppelt. Cookies zu Suchpräferenzen werden maximal lokal gespeichert und können vom User auch gelöscht werden. Damit werden auch keine umfassenden Nutzerprofile mit Daten aus anderen Diensten erstellt und persönliche Daten auch nicht weiterverkauft.
„Die Ergebnisse unseres AK Praxistests zeigen: Alternative Suchmaschinen können mit ihrer Qualität durchaus überzeugen“, resümiert AK Konsumentenschützerin Daniela Zimmer. „Nutzer müssen beim Umstieg allerdings eingespielte Gewohnheiten aufgeben, schützen damit aber besser ihre Daten.“
Wissen
Der Internet-Riese Google ist Weltmarktführer unter den Suchmaschinen: 3,5 Milliarden Suchanfragen am Tag (YouTube-Suche nicht eingerechnet), Marktanteile bis zu 95 Prozent in Österreich und Deutschland für die Suche am PC oder Handy. Rund 80 Prozent der Handys sind mit Googles Betriebssystem Android ausgestattet. Die EU-Kommission versucht schon seit 2010 gegen Googles immense Dominanz vorzugehen. Jüngst sanktionierte sie Googles wettbewerbsbehinderndes Verhalten – Handyhersteller, die Zugriff auf Googles Apps-Store haben wollten, mussten etwa die Google-Suche voreinstellen. Für diesen Verstoß gegen EU-Kartellrecht verhängte die EU die – nicht rechtskräftige – Geldbuße von über vier Milliarden Euro.Tipps für gut gestaltete Suchanfragen
Eine AK Studie zeigt: Es gibt gute Alternativen zur Google-Suchmaschine, die mehr Privatsphäre ohne allzu große Qualitätsabstriche versprechen. Die AK gibt Tipps.
So ändern Sie die Suchmaschine im Browser
In Browsern (Web und mobil) sind Suchmaschinen vorab eingestellt – wenn Sie in der Suchleiste einen Begriff eingeben, wird diese Suchmaschine als Standard genutzt. Wenn Sie nicht die in Ihrem Browser eingestellte Suchmaschine nützen wollen, können Sie dies in wenigen Schritten ändern.
- Microsoft Edge: In diesem Browser ist Bing die Standard-Suchmaschine. Gehen Sie unter „Einstellungen“ unter die „erweiterten Einstellungen“ und ändern Sie den Anbieter.
- Google Chrome: In diesem Browser ist Google die Standard-Suchmaschine. Unter den „Einstellungen“ finden Sie unter „Suchmaschine“ bei „Suchmaschinen verwalten“ die Option vor, bei der Sie andere Suchdienste hinzufügen können.
- Mozilla Firefox: In diesem Browser ist Google die Standard-Suchmaschine. Unter den „Einstellungen“ und „Suche“ können Sie die Standard-Suchmaschine ändern. Es sind nicht alle alternativen Suchdienste, die in diesem Praxistest erwähnt werden, als Option enthalten. Unter den entsprechenden Kapiteln finden Sie, wie Sie über Add-Ons auch Suchdienste wie Qwant installieren können.
- Apple Safari: In diesem Browser ist Google die Standard-Suchmaschine. Unter „Einstellungen“ und dem Tab „Suchen“, können Sie zwischen Yahoo, Google, Bing und DuckDuckGo wählen. Wollen Sie eine weitere Suchmaschine hinzufügen, können Sie das über die Erweiterungen machen.
Wollen Sie die Standard-Suchmaschine mobil verändern, können Sie das in den Einstellungen tun – es gibt aber nur wenige wählbare Suchdienste. Für die Suche am Smartphone/Tablet empfiehlt es sich deshalb, die Apps der Suchdienste herunterzuladen. Alternativ kann eine Suchmaschine auch als Startseite im mobilen Browser eingerichtet werden.
So funktioniert die Nutzung alternativer Suchmaschinen
- Wählen Sie gute Suchbegriffe: Je genauer Suchbegriffe sind, desto besser sind die Ergebnisse. Also: Weg von der Eingabe von Fragen hin zu durchdachten Suchbegriffen! Probieren Sie mehrere Begriffe aus und vergleichen Sie die Ergebnisse.
- Nutzen Sie „“: Mit Anführungszeichen erzielen Sie treffsichere Ergebnisse. Sie können besser eingrenzen, wohin die Reise gehen soll. Vor allem bei Namen ist das sehr sinnvoll.
- Zweite Chance geben: Nicht immer sind die ersten Ergebnisse auch die besten – durchforsten Sie bei Bedarf auch mehrere Ergebnisseiten.
- Verwenden Sie Filtermöglichkeiten: Die Suchdienste bieten unterschiedliche Filter an, um Ergebnisse einzuschränken. Von Regionen hin zu Relevanz und themenspezifischen Einordnungen. Es zahlt sich aus, diese Instrumente zu nutzen!
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